Anpassen der Instrumente zur energetischen Gebäudebewertung in Mietspiegeln an die zukünftig erforderlichen Energieausweise
Ausgangslage
Etwa 50 % der beheizten Wohnfläche in Deutschland entfällt auf Mietwohngebäude. Hier wird die Umsetzung von energetischen Modernisierungen durch das sogenannte Investor-Nutzer-Dilemma erschwert. Strukturelle Verbesserungen der Wirtschaftlichkeit können erreicht werden, indem die "wärmetechnische Beschaffenheit" - ein Maß für die energetische Effizienz von Gebäuden - als Merkmal in den Mietspiegel aufgenommen wird (plakativ: "Ökologischer Mietspiegel"). In dem Fall muss bei der Mietspiegelerstellung und -anwendung eine große Anzahl von Primärenergiekennwerten bestimmt werden. Der hierdurch hervorgerufene finanzielle und zeitliche Mehraufwand kann reduziert werden, wenn die ab 2008 ohnehin erforderlichen Energieausweise (Bedarfsausweise) für die energetische Gebäudebewertung verwendet werden können.
Ziele
Ziel des Projektes ist es, die bestehenden Instrumente zur vereinfachten Ermittlung der Primärenergiekennwerte der Gebäude der Mietspiegelstichprobe kompatibel zu machen zum neuen Berechnungsverfahren der Energieeinsparverordnung und damit zum Energieausweis. Zudem sollen weitere offene methodische Fragen in Bezug auf den ökologischen Mietspiegel behandelt werden.
Vorgehen
Die Bearbeitung glieder sich in die folgenden Arbeitsschritte:
- Anpassen an neue EnEV: Das Kurzverfahren Energieprofil (KVEP) sowie die gesamte Auswertemethodik und Datenbanken werden an das EnEV 2007-Berechnungsverfahren angepasst.
- Anreize Vermieter: Als Anreize für die Unterstützung der Vermieter bei der Erhebung der energetischen Gebäudedaten werden die Möglichkeiten von kostenfreien Kurzgutachten oder das Ausstellen von Energieausweisen betrachtet.
- Alternative Datenerhebung: Neben dem Fragebogen werden alternative Erhebungen wie Telefoninterview oder Befragung durch Schornsteinfeger untersucht.
- Primärenergetische Bewertung: Es werden Möglichkeiten ausgearbeitet, die Operationalisierung der wärmetechnischen Beschaffenheit durch den Primärenergiekennwert für Fernwärme und Biomasse zu verbessern.
- Alternative Darstellung in Mietspiegeltabellen: Neben dem Zuschlag soll die lineare Darstellung untersucht werden.
Bearbeitungszeitraum
Januar 2007 - 2008
Kontakt
Dr. Jens Knissel (ausgeschieden)
Auftraggeber/Förderung
- Deutsche Bundesstiftung Umwelt
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