Runder Tisch „Neue Impulse zum nachhaltigen Klimaschutz im Gebäudebestand“
Ausgangslage
Auf dem Weg zu einem nahezu klimaneutralen Gebäudebestand sollen die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor gemäß Bundes-Klimaschutzgesetz von derzeit rund 120 Mio. t CO2-Äq. bis zum Jahr 2030 auf 70 Mio. t CO2-Äq. reduziert werden. Dabei ist absehbar, dass dieser Zielwert allein mit der Um- und Fortsetzung bestehender Instrumente und Maßnahmen nicht erreicht wird. Neben ambitionierten Neubaustandards ist insbesondere der energieeffiziente und klimafreundliche Umbau des Bestands von höchster Bedeutung. Die sozialverträgliche und wirtschaftliche Umsetzung von Energie- und Treibhausgaseinsparungen stellt in diesem Zusammenhang eine große Herausforderung dar.
Integrierte energetische Quartiersansätze bieten hierfür wichtige Potenziale und können zu entsprechenden Lösungsansätzen beitragen. Dieser Thematik widmet sich der Runde Tisch „Neue Impulse zum nachhaltigen Klimaschutz im Gebäudebestand“.
Ziele
Mit dieser interdisziplinären, sektor- und akteursübergreifenden Dialoginitiative möchte der Deutsche Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung (DV) gemeinsam mit dem Institut Wohnen und Umwelt (IWU) thematisieren, mit welchen konkreten Lösungsansätzen unsere Städte und Quartiere nachhaltiger und klimagerechter gestaltet werden und die Geschwindigkeit und Intensität von Klimaschutzmaßnahmen im Gebäudebestand erhöht werden können.
Auf der Grundlage des Klimaschutzprogramms 2030 und des Gebäudeenergiegesetzes diskutieren die Teilnehmer am Runden Tisch:
- welche Handlungsansätze mit dem Maßnahmenpaket des Klimaschutzprogramms dazu beitragen, dass der Gebäudebestand schnell und wirkungsvoll mit geringen sozialen und wirtschaftlichen Nachteilen energetisch modernisiert wird und einen größtmöglichen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele leistet;
- welche Potenziale integrierte energetische Quartiersansätze bieten und wie sich diese mit dem Klimaschutzprogramm umsetzen lassen;
- welche Herausforderungen für Quartiersansätze aufgrund der Komplexität der Akteurs- und Interessenkonstellationen sowie der komplizierten ordnungs- und förderrechtlichen Rahmenbedingungen bestehen; und
- wie Kommunen, Wohnungswirtschaft und private Eigentümer, Energieversorger und weitere Akteure ihre Aktivitäten für mehr Klimaschutz gemeinsam ausweiten können.
Da teils konträre Perspektiven über geeignete Wege für mehr Klimaschutz im Gebäudebestand bestehen, soll die Dialoginitiative dazu beitragen, wirkungsvolle akteursübergreifende Lösungsansätze voranzubringen. Dies erfolgt auf der Basis von Erkenntnissen aus Forschung, Modellvorhaben und der aktuellen Modernisierungspraxis, die das IWU sowie weitere externe Experten in den Dialog mit einbringen.
Vorgehen
Im Rahmen von insgesamt vier Sitzungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten werden neue Möglichkeiten für die Intensivierung energetischer Bestandsmodernisierung ausgelotet:
- 1. Sitzung: Klimaschutzpotenziale energetischer Quartiersansätze für kostengünstigere und sozialverträglichere Modernisierungen
- 2. Sitzung: Potenziale und Grenzen versorgungsseitiger Quartiersmaßnahmen in Verbindung mit gebäudebezogenen Wärmeschutzmaßnahmen
- 3. Sitzung: Schnittstelle vom Quartiersansatz zur Einzelgebäudesanierung
- 4. Sitzung: Mobilisierung, Akzeptanz und Nutzerverhalten bei energetischen Gebäudemodernisierungen
Die Inhalte der Sitzungen werden fachlich vom IWU vor- und nachbereitet. Die Projektsteuerung liegt beim Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V.
Im Ergebnis der Sitzungen werden konkrete Vorschläge und Handlungsempfehlungen für Bund, Länder, Kommunen und Immobilienwirtschaft entwickelt, welche auf die Umsetzung der Maßnahmenpakete des Klimaschutzprogramms der Bundesregierung abzielen. Im Anschluss an die Sitzungsreihe werden die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen im Rahmen einer Abschlussveranstaltung an Politik und Fachöffentlichkeit verbreitet.
Bearbeitungszeitraum
April 2020 – Juni 2021
Projektteam
Kontakt
Britta Stein
06151 2904-51
b.stein(at)iwu(dot)de
Fördermittelgeber
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
- Projektträger: Zukunft – Umwelt – Gesellschaft gGmbH (ZUG)
Kooperationspartner (Projektsteuerung)
- Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V. (DV)
(Britta Stein ist Mitglied der Arbeitsgruppe „Energie, Immobilien und Stadtentwicklung“ des DV)
Weitere Informationen
- BMU-Video: Runder Tisch "Neue Impulse für den nachhaltigen Klimaschutz im Gebäudebestand" nimmt seine Arbeit auf.
- Link zu den Erkenntnissen und Handlungsempfehlungen des DV
Stein, Britta; Vaché, Martin; Grafe, Michael; Diefenbach, Nikolaus; Renz, Ina:
Runder Tisch „Neue Impulse zum nachhaltigen Klimaschutz im Gebäudebestand“. Abschlussdokumentation.
— 103 S.; Darmstadt: IWU, 2021.Stein, Britta; Vaché, Martin; Grafe, Michael; Diefenbach, Nikolaus; Renz, Ina:
Runder Tisch „Neue Impulse zum nachhaltigen Klimaschutz im Gebäudebestand“. Materialband zur Abschlussdokumentation.
— 247 S.; Darmstadt: IWU, 2021.Stein, Britta; Vaché, Martin; Grafe, Michael; Diefenbach, Nikolaus; Renz, Ina:
Runder Tisch „Neue Impulse zum nachhaltigen Klimaschutz im Gebäudebestand“. Zusammenfassung der Abschlussdokumentation.
— 29 S.; Darmstadt: IWU, 2021.
Vorbereitungspapiere zu den vier Dialogsitzungen des Runden Tisches
(Auszüge aus dem Materialband)
Vorbereitungspapier zur ersten Sitzung am 16. Juni 2020
- Stein, Britta: Potenziale, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren energetischer Quartiersansätze
- Vaché, Martin: Quartiersansätze unter Berücksichtigung heterogener Nutzergruppen und Marktkontexte
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Vorbereitungspapier zur zweiten Sitzung am 4. September 2020
- Stein, Britta: Einstiegsimpuls Quartiersabgrenzung
- Grafe, Michael: Kurzimpuls: Spannungsfeld Wärmeversorgung und Wärmeschutz
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Vorbereitungspapier zur dritten Sitzung am 20. Oktober 2020
- Stein, Britta: Bewertung und Bilanzierung von bestehenden Gebäuden und Quartieren
- Diefenbach, Nikolaus: Klimaschutzförderung im Wohngebäudebestand vor dem Hintergrund von Bestandsmonitoring und Szenarienergebnissen
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Vorbereitungspapier zur vierten Sitzung am 21. Januar 2021
- Stein, Britta: Rebound-Effekte bei Gebäudemodernisierungen
- Renz, Ina: Denklogiken bei Sanierungsentscheidungen und reale Energieverbrauchsinformationen als Ansatzpunkte für eine bessere Ausschöpfung von Einsparpotentialen im Gebäudebereich
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