Energie- und CO2-Bilanzierungen, Einsparpotenziale und Szenarien-Berechnungen für Quartiere

Ausgangslage

In Projekten zur energetischen Stadtsanierung, zur Erreichung von Klimaschutzzielen und zum Ausbau er­neuer­­barer Energien, kommt der Quartiersbetrachtung eine herausragende Bedeutung zu. Energie- und CO2-Bilan­zierungen auf der Ebene des Quartieres bilden hier ein wichtiges Instrument zur Erfassung des Ist-Zustan­des. Sie können darüber hinaus bei der Konzeption leitungsgebundener Energieversorgung planungsrelevante Informationen liefern. Dieses Instrumentarium wird anhand von zwei Projekten der NH Projektstadt im Rahmen der Energetischen Stadtsanierung Mollerstadt (Darmstadt) und Eichwaldsiedlung (Kassel) angewandt (Einsatz im Rahmen des Energetischen Quartierskonzept Mainz-Lerchenberg geplant) und weiterentwickelt.

Ziele

Für die betrachteten Quartiere sollen in ausreichender Genauigkeit Energie- und CO2-Bilanzen erstellt, jeweils eine Einsparprognose für den dortigen Gebäudebestand berechnet und geeignete Szenarien für mögliche Entwicklungen der nächsten 10 Jahre vorhergesagt werden. Für die Methodik soll die Erhebungsmethodik weiterentwickelt und verbessert und den teils sehr unterschiedlichen Datenqualitäten gerecht werden. Gerade für das zum Quartier hinterlegte Gebäudemodell ist die Erfassung der relevanten Gebäudehüllflächen und deren energetische Qualität mit großen Aufwendungen verbunden. Hier soll ein geeigneter Weg zwischen gewünschter Genauigkeit und Realisierbarkeit gefunden werden. Für die Bilanzierungsmethodik soll eine Weiter­entwicklung erfolgen, welche den doch sehr unterschiedlichen Quartieren und Datentiefen gerecht wird.

Vorgehen

  • Ermittlung der relevanten Basisdaten zu Bevölkerung, sozialen Faktoren, Verkehrsaufkommen usw.
  • Ermittlung der verfügbaren Daten zum Energieverbrauch und zur Art der Energieträger und zu den im Quartier eingespeisten Energiemengen (Photovoltaik, BHKWs, usw.)
  • Erstellung von Gebäudemodellen, basierend auf Gebäudehüllflächen, Gebäudealter, Nutzung, Gebäudetypen unter Heranziehung der IWU-Gebäudetypologie.
  • Anwendung unterschiedlicher Methoden zur Erfassung der Gebäudehüllflächen, basierend auf GIS, Begehungen, Luftbildauswertungen und ein grober Vergleich zwischen den Methoden und dem Ziel einer Bewertung von Grobverfahren.
  • Berechnung der Energie- und CO2-Bilanzen und Einsparprognosen zum Gebäudebestand unter Berücksichtigung von Vorketten
  • Berechnung je eines Grundszenarios aufgrund bundesweiter und quartiersspezifischer Trends.
  • Ermittlung von zusätzlich realisierbaren Einsparpotenzialen und Umstellungen im Energiemix innerhalb der nächsten 10 Jahre sowie jeweils Berechnung und Gegenüberstellung dieser Szenarien.

Bearbeitungszeitraum

2012 - 2013

Projektteam

Kontakt

Dr. Thilo Koch
06151 2904-35
t.koch(at)iwu(dot)de

Auftraggeber

  • NH ProjektStadt (Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt)

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