Akzeptanz energetischer Maßnahmen im Rahmen der nachhaltigen Modernisierung des Wohnungsbestands

Ausgangslage

Das sozialwissenschaftliche Forschungsvorhaben bezieht sich auf ein Pilotprojekt „Nied­rigenergiehaus im Bestand“ der DENA, in dem in je einem Bauvorhaben in allen Bundes­ländern beispielhaft eine Altbausanierung durchgeführt wird, die die Wohngebäude auf den Stand eines KfW 40- bis KfW 60-Energiesparhauses bringt. Die technische Sanierung stellt die Grundlage dar, um künftig weit über 50 % Energie einzusparen. Dies setzt voraus, dass sich die Akteure mit dieser Aufgabe identifizieren und dass das Wohnen in Energie­spar­häusern erstrebenswert erscheint, so dass diese Wohnform dementsprechend nachgefragt wird. Außerdem müssen die Haushalte diese Einsparmöglichkeiten optimal nutzen. Dazu gehört das Know-how über den richtigen Umgang mit dem Energiesparhaus und die Motivation, sich umweltschonend zu verhalten sowie die Bereitschaft, während der Umbauphase Komforteinbußen sowie etwaige spätere Mietsteigerungen in Kauf zu nehmen.

Ziele

Das Oberziel ist, die Nachfrage nach Wohnungen in energetisch sanierten Häusern zu steigern. Das erste Teilziel ist, Erkenntnisse über die Einstellungen und Bedenken der Bewohnerinnen und Bewohner gegenüber den Maßnahmen der energetischen Gebäude­sanierung zu gewinnen. Das zweite Anliegen ist, die Akzeptanz der Begleitumstände während der Umbauphase zu ermitteln. Die dritte Frage richtet sich auf die Bewertungen der durchgeführten Maßnahmen, der Handhabbarkeit und Funktionalität der Technik, des Raumklimas und der Behaglichkeit sowie auf die Wohnzufriedenheit insgesamt. Ein viertes Ziel ist die Förderung umweltschützender Einstellungen und Normen vermittelt durch das Wohnen in Energiesparhäusern. Ausgehend von der Annahme, dass sich die Aufwertung der Gebäude positiv auf die Ortsverbundenheit auswirkt, werden schließlich die Auswir­kungen der Modernisierung auf die Ortsbindung und Ortsidentität eruiert.

Vorgehen

Das Projekt besteht aus elf Arbeitspaketen:

  • Erfassung der Merkmale der Bauvorhaben in allen Bundesländern (Lage, Gebietstyp, Merkmale der Gebäude und der Haushalte). Auswahl von acht Bauvorhaben.
  • Auswertung der Fachliteratur zum Thema Sanierung im Bestand
  • Konzeption eines Untersuchungsplans für eine Längsschnittuntersuchung in Form einer Vorher-Nachher-Erhebung ohne Kontrollgruppe
  • Entwicklung von Fragebögen für eine dreimalige Befragung der Mieterschaft
  • Durchführung der 1. Befragungsphase (base line) vor Beginn der Baumaßnahmen. Ermittlung des Interesses an der geplanten Sanierung, der damit verbundenen Erwartungen und Bedenken sowie der aktuellen Wohnzufriedenheit
  • Auswertung und Bericht zur Ausgangs- bzw. Vorher-Situation
  • Durchführung der 2. Befragung in der Umbauphase zur Erfassung der Akzeptanz der Maßnahmen und der Absicht, nach der Modernisierung wohnen zu bleiben
  • Auswertung und Bericht zur Situation während der Umbauphase
  • Durchführung der 3. Befragung nach Abschluss der Maßnahmen. Diese Befragung dient der summativen Evaluation der Maßnahmen aus der Sicht der Mieterschaft. Ermittelt wird, inwieweit sich die Bewertungen und Zufriedenheiten sowie die Gesamtwohnzufriedenheit zwischenzeitlich verändert haben, inwieweit das Energiebewusstsein und die Identifikation mit dem Wohnumfeld zugenommen haben.
  • Auswertung der dritten Befragung und synoptische Längsschnittanalyse
  • Abschlussbericht

Bearbeitungszeitraum

September 2004 - August 2006

Projektteam

Kontakt

Ulrike Hacke
06151 2904-49
u.hacke(at)iwu(dot)de

Fördermittelgeber

Weitere Informationen

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