Koordination der Ressortforschungen für die Mehrebenensteuerung Nachhaltige Stadtentwicklung Hessen
Ausgangslage
Das IWU-Konzept der Mehrebenensteuerung für Nachhaltige Stadtentwicklung mit strategischen Partnerschaften orientiert sich an den EU-Governanzkonzepten der Mehrebenensteuerung mit den Methoden der "Offenen Koordination" und der "Integrierten Leitlinien". Darüber hinaus sieht das IWU-Konzept als weiteres Koordinationsmittel die Vorbereitung und Begleitung von strategischen Partnerschaften durch die entsprechende Koordination der ressort- bzw. sektorbezogenen Wissensproduktion (Ressortforschung) vor.
Mit erziehungswissenschaftlichen, wirtschaftswissenschaftlichen und speziell wohnungswirtschaftlichen Erhebungen und Fallstudien durch hessische Hochschulgruppen wurde von der HEGISS-Begleitforschung gezeigt, auf welche Weise und in welchen lokalen Partnerschaften z. B. die Wohnungswirtschaft, die Schule, die Kinder- und Jugendhilfe und die Förderung der lokalen Ökonomie und Beschäftigung an der Überwindung der unfreiwilligen sozialräumlichen Segregation einzelner Stadtteile mitwirken können. Gestützt auf politikwissenschaftliche Erhebungen und Fallstudien zur BürgerInnenbeteiligung und zu lokalen Politiknetzwerken wurde gezeigt, was bei der Gründung lokaler Partnerschaften zu beachten ist. Das heißt, die "Strategischen Partnerschaften" werden durch Wissenschaftsmanagement vorbereitet und begleitet. Wissenschaftsmanagement ist eine wesentliche Infrastruktur von Strategischen und Operativen Partnerschaften mit komplexen und dynamischen Zielsetzungen und variantenreichen Vorgehensweisen. Die Ressortforschung des Bundes wurde vom Wissenschaftsrat auch unter diesen Gesichtspunkten evaluiert (Wissenschaftsrat 2007).
Das Projekt war für 2007 geplant, konnte jedoch erst im Dezember 2007 gestartet werden und wird in der Hauptsache in 2008 durchgeführt.
Ziele
Mit den in der Lenkungsgruppe Nachhaltige Stadtentwicklung Hessen vertretenen Ressorts und Verbänden wird nach dem Vorbild der HEGISS-Begleitforschung ein Konzept für das Wissenschaftsmanagement zur Vorbereitung und Begleitung der vier bisher geplanten strategischen Partnerschaften entwickelt. Das Konzept für das die Mehrebenensteuerung unterstützende Wissenschaftsmanagement soll Vorgehensweisen für mindestens vier Aufgaben aufzeigen:
- Ergänzung der vorherrschenden Zielgruppenorientierung der Ressortforschung (z. B. KMU, Altersgruppen etc.) mit Sozialraumorientierung (Stadtregion, Stadt, Stadtteil)
- Identifizierung von Optionen für koordinierte Problemlösungen bzw. Investitionen im gleichen Sozialraum zu gleichen Zeit (Erzeugen von wechselseitigen positiven externen Effekten)
- Identifizierung von Optionen für den Interessenausgleich zwischen den Teilnehmern an strategischen Partnerschaften (Motivierung von Vetospielern)
- Mitwirkung der Ressortforschung bei der Mehrebenensteuerung: Zielvereinbarung, Ergebnis- und Vorgehensvergleich zwischen den strategischen Partnerschaften auf der städtischen Ebene
Vorgehen
Im Anschluss an die 2007 erfolgte Gründung der Strategischen Partnerschaften werden mit den Verantwortlichen für die Ressortforschung in der Lenkungsgruppe Stadtentwicklung die Optionen für die Koordination der Ressortforschungen und für die Einrichtung eines gemeinsam finanzierten Wissenschaftsmanagements sondiert. Aus den Ergebnissen wird ein Konzept für ein gemeinsames Wissenschaftsmanagement erstellt und den Strategischen und Operativen Partnerschaften sowie der Lenkungsgruppe Nachhaltige Stadtentwicklung Hessen vorgelegt.
Bearbeitungszeitraum
2007 - 2008
Kontakt
Dr. Eberhard Mühlich (ausgeschieden)
Auftraggeber
- HMWVL / Hessen Agentur