Kurzstudie zu den Mehrkosten und der Rentabilität des Passivhausstandards
Ausgangslage
Zur Umsetzung der Klimaneutralität 2045 und insbesondere zur Einhaltung des für den Gebäudebestand für 2030 vorgesehenen Budgets an Treibhausgasemissionen bedarf es erheblicher Anstrengungen zur Verringerung des Energieaufwandes für das Betreiben von Gebäuden sowie zur Steigerung des Anteils an erneuerbarer Energie bzw. zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. Öffentliche, institutionelle und individuelle Bauherren und Eigentümer sehen sich jedoch erheblichen Zielkonflikten gegenüber. Einerseits wird von ihnen erwartet, einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz zu leisten, andererseits soll z.B. Wohnen bezahlbar bleiben. Insbesondere Wohnungsunternehmen sehen sich mit der Anforderung konfrontiert, bei allen Entscheidungen das Verhältnis von Aufwand und Nutzen zu beachten und eine sparsame Verwendung finanzieller Mittel zu gewährleisten.
Ziele
Ziel der Untersuchung war es, die investiven Mehrkosten des Passivhausneubaus und anderer energetischer Standards im Vergleich zu einem Neubau nach Gebäudeenergiegesetz (GEG) exemplarisch für ein typisches Mehrfamilienhaus abzuschätzen. Darauf aufbauend wurden die Lebenszykluskosten der verschiedenen Standards und die Rentabilität aus Sicht eines Wohnungsunternehmens beurteilt. Ergänzend wurden unterschiedliche Aspekte, die vor allem mit dem Passivhaus in Verbindung gebracht werden, wie z.B. das Nutzerverhalten, die Stromkosten für den Betrieb von Lüftungsanlagen und die grauen Aufwendungen für die verwendeten Dämmstoffe, weitgehend unabhängig von den Modellrechnungen diskutiert und eingeordnet.
Vorgehen
Es wurden folgende Arbeitspakete (AP) behandelt:
AP 1: Erstellung von Energiebilanzen für ein Modellgebäude und vier Gebäudevarianten
AP 2: Kostenabschätzung Mehrkosten Passivhaus
AP 3: Wirtschaftlichkeitsberechnungen
AP 4: Diskussion weiterer passivhausrelevanter Aspekte (ohne zusätzl. Berechnungen)
AP 5: Dokumentation der Ergebnisse
Bearbeitungszeitraum
Juli 2021 – Juni 2022
Projektteam IWU
Dr. Andreas Enseling, Guillaume Behem, Marc Großklos
Kontakt
Dr. Andreas Enseling
06151 2904-55
a.enseling(at)iwu(dot)de
Auftraggeber
Hofheimer Wohnungsbau GmbH (HWB)