Lernsoftware: Fahrrad und Umwelt

Ausgangslage

Das Vorhaben der Erarbeitung einer Lernsoftware „Fahrrad und Umwelt“ knüpft an das Projekt „Einflussgrößen und Motive der Fahrradnutzung im Alltagsverkehr“ (Fahrradprojekt) an. Bei diesem Projekt wurden auf der Grundlage empirischer Befunde konkrete und vor allem realisierbare Vorschläge zur Förderung des Radverkehrs erarbeitet. Dabei erfordert die Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse eine längere Zeitperspektive, die Kinder und Jugendliche als die künftigen Erwachsenen ins Blickfeld rücken lässt. Sie stellen einerseits die primäre Zielgruppe dar, die den Verkehr der Zukunft maßgeblich mitbestimmen wird. Andererseits machen sie vielfältige Erfahrungen im Alltagsverkehr, durch die ihre Ein­stellungen zu den verschiedenen Fortbewegungsarten über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren geprägt werden.

Beiki-2.0-Programmoberfläche

Bildschirmschnappschuss der weiterentwickelten neuen Beiki-2.0-Weboberfläche von 2019. Die neue Version 2.0 basiert auf HTML und Javascript, wohingegen Version 1.0 noch auf Adobe Flash-Technologie beruht.© IWU

So zeigte sich in dem Fahrradprojekt, dass zwischen der Verkehrsmittelnutzung der Jugendlichen, ihren Einstellungen zum Radfahren und ihren Zukunftsvorstellungen zur individuellen Verkehrsmittelwahl im Erwachsenenalter signifikante Zusammenhänge bestehen. Unter dem Gesichtspunkt einer nachhaltigen Verkehrs- bzw. Mobilitätserziehung reicht es demzufolge heute nicht mehr aus, Kinder und Jugendliche zu befähigen, sich umsichtig und den Regeln entsprechend im Straßenverkehr zu verhalten, sondern sie sollen darüber hinaus ein kritisches Verständnis zum Verhältnis von Verkehr, Umwelt und Gesellschaft entwickeln.

Ziele

Ziel des Vorhabens ist es, eine internetbasierte Lernsoftware zu entwickeln, die im Unter­richt in der Sekundarstufe I eingesetzt werden kann. Schülerinnen und Schüler sollen motiviert werden, sich mit Fragen der individuellen Mobilität und den Folgen des Verkehrs auseinandersetzen. In insgesamt zehn Lerneinheiten soll das Radfahren aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Thematisiert werden die Zusammenhänge mit der physischen, sozialen und gesellschaftlichen Umwelt, dem Umweltschutz und der eigenen Motivation zum Radfahren. Neben der Vermittlung von Wissen soll die Lernsoftware Raum für selbst bestimmtes Lernen lassen und durch eine ansprechende multimediale Gestaltung zum Lernen motivieren. Auf diese Weise soll die Bindung an das Fahrrad gestärkt werden, so dass die Kinder und Jugendlichen auch im Erwachsenenalter weiterhin häufig das Fahrrad nutzen.

Vorgehen

Die Lernsoftware wird gemeinsam mit Pädagogen, Verkehrsfachleuten und Soft­ware­ent­wicklern hergestellt. Damit kann sichergestellt werden, dass sie sowohl aus fachlich-inhaltlicher und pädagogisch-didaktischer Perspektive, als auch im Hinblick auf ein ansprechendes multimediales Design den formulierten Ansprüchen genügt. Zunächst werden die einzelnen Lerneinheiten inhaltlich gestaltet. Parallel dazu wird von den Softwareentwicklern ein allgemeiner Rahmen entworfen, in dem später die einzelnen Einheiten zusammengefügt werden. Die erste Fassung der Lernsoftware soll in zwei Testschulen erprobt werden. Danach wird die Lernsoftware überarbeitet und fertig gestellt. Vor ihrer endgültigen Veröffentlichung wird die Lernsoftware bei Projekttagen in je einer Schule in drei Untersuchungsgebieten aus dem Fahrradprojekt (Bremen, Mainz, Fürstenwalde) eingesetzt. Die Software wird auf den Hessischen Bildungsserver geladen, dessen Verantwortliche im Anschluss Wartung und Aktualisierung übernehmen.

Bearbeitungszeitraum

Januar 2002 - April 2003 (V. 1 Flash), 2017 - 2019 (V. 2 Web)

Projektteam IWU

Kontakt

KontaktUlrike Hacke
Telefon06151 2904-49
E-Mailu.hacke(at)iwu(dot)de

Auftraggeber/Förderung

Weitere Informationen

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