Evaluation des KfW-Förderprogramms „Altersgerecht Umbauen (Barrierereduzierung – Einbruchschutz)“
Ausgangslage
Im Zuge des demografischen Wandels werden deutlich mehr barrierereduzierte Wohnungen gebraucht als auf dem Markt angeboten werden. Eine Förderung der Barrierereduzierung zielt darauf ab, physische Barrieren in Wohngebäuden und dem Wohnumfeld abzubauen. Dadurch soll Menschen eine eigenständige Lebensführung im Alter oder bei körperlichen Einschränkungen ermöglicht werden. Durch die Reduktion von Barrieren sollen Stürze und Unfälle vermieden, die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl verbessert und insgesamt der Wohnkomfort gesteigert werden. Im Auftrag (und mit Finanzierung) der Bundesregierung wurde im Jahr 2009 das KfW-Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen“ eingeführt. Gefördert wird die Barrierereduktion innerhalb der Wohnung, beim Zugang zur Wohnung und im Wohnumfeld.
Die seit Ende 2015 ebenfalls vom Förderprogramm abgedeckten baulich-technischen Maßnahmen für den Einbruchschutz dienen auf andere Weise der persönlichen Sicherheit, dem Sicherheitsgefühl und dem Schutz des Eigentums. Zu den geförderten Maßnahmen gehören einbruchhemmende Eingangstüren und Nachrüstung von Fenstern. Die Förderung erfolgt in Form von zinsverbilligten Krediten und Investitionszuschüssen.
Ziele
Das Projekt zielt darauf ab, das KfW-Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen (Barrierereduzierung – Einbruchschutz)“ für die Jahre 2014 bis 2018 zu evaluieren.
Es soll ein fundierter Überblick über den Bestand altersgerechter Wohnungen in Deutschland gegeben werden, um die Notwendigkeit zum barrierereduzierenden Umbau herzuleiten. In einem weiteren Schritt soll die Zahl der Wohnungen, die bis 2035 vollständig oder teilweise altersgerecht umgebaut werden sowie für eine Bedarfsdeckung umgebaut werden müssten, prognostiziert werden.
Die Analyse der Förderung des Einbruchschutzes umfasst die Untersuchung des Wohnungseinbruchsgeschehens in Deutschland, eine Bewertung sinnvoller Maßnahmen sowie eine Bedarfsanalyse einbruchsichernder Umbau-/Nachrüstmaßnahmen.
Aufbauend auf diesen vorbereitenden Analysen soll das KfW-Förderprogramm nach den Evaluationskriterien Relevanz, Effektivität, Impact (volkswirtschaftliche Effekte der Förderung) und Nachhaltigkeit analysiert werden.
Vorgehen
Die Auswertungen der Evaluationsstudie basieren auf verschiedenen Datengrundlagen. Eine zentrale Quelle für die Analysen bilden durch die KfW bereitgestellte Prozessdaten der Kredit- und Zuschussempfänger. Diese Daten enthalten sämtliche Informationen, die zur Abwicklung der Kredite und Zuschüsse relevant sind. Neben allgemeinen Angaben zu Auszahlungsbeträgen, Größe und Investitionsort des geförderten Wohnobjekts umfasst der Datensatz auch Informationen über die durchgeführten Maßnahmen. Diese Daten werden durch eigens für die Evaluation erhobene Befragungsdaten ergänzt.
Im Rahmen der umfangreichen Befragung der Fördermittelempfänger werden Informationen unter anderem zu deren Motiven, sozio-demografischen Eigenschaften, Auslösern der durchgeführten Maßnahmen und Erfahrungen mit dem KfW-Programm erhoben. Dies ermöglicht, die Förderung sowie deren Ausgestaltung hinsichtlich ihrer Relevanz und Effektivität zu analysieren. Unter den diversen externen Datenquellen hervorzuheben ist eine exklusive Sonderauswertung des Mikrozensus 2018, die vom Statistischen Bundesamt zur Verfügung gestellt wurde. Diese Informationen ermöglichen erstmals eine repräsentative Quantifizierung des Bestands an barrierereduzierten Wohnungen in Deutschland sowie Rückschlüsse auf deren Eigenschaften.
Bearbeitungszeitraum
April 2019 - April 2020
Projektteam IWU
- Dr. Philipp Deschermeier, Dr. Andreas Hartung, Martin Vaché, Dr. Ines Weber
Kontakt
Dr. Ines Weber
06151 2904-41
i.weber(at)iwu(dot)de
Auftraggeber
- KfW Bankengruppe
- Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat