Integration energetischer Differenzierungsmerkmale in Mietspiegel

Aus­gangs­la­ge

Stei­gen­de En­er­gie­prei­se und die Not­wen­dig­keit des Kli­ma­schut­zes füh­ren seit ei­ni­gen Jah­ren zu einer deut­li­chen Zu­nah­me der en­er­ge­ti­schen Mo­der­ni­sie­rung von Ge­bäu­den. Damit wol­len Ver­mie­ter den Wert ihrer Im­mo­bi­lie er­hö­hen, ihre Markt­po­si­ti­on ver­bes­sern, die Heiz­kos­ten­be­las­tung der Mie­ter be­gren­zen und Leer­stand ver­mei­den. Gleich­zei­tig leis­ten sie einen wich­ti­gen Bei­trag zum Kli­ma­schutz. Mit der In­te­gra­ti­on von en­er­ge­ti­schen Dif­fe­ren­zie­rungs­merk­ma­len in Miet­spie­gel kön­nen Miet­preis­ef­fek­te der en­er­ge­ti­schen Ge­bäu­de­qua­li­tät un­ter­sucht und ab­ge­bil­det wer­den. Dies führt zu sach­ge­rech­te­ren orts­üb­li­chen Ver­gleichs­mie­ten. Als Ne­ben­ef­fekt wird hier­durch auch eine Ver­bes­se­rung der Re­fi­nan­zie­rung von en­er­ge­ti­schen Mo­der­ni­sie­run­gen er­reicht. Hier­mit wer­den in­ner­halb des Ver­gleichs­mie­ten­sys­tems die An­rei­ze für eine en­er­ge­ti­sche Mo­der­ni­sie­rung ge­stärkt. Aus die­sem Grund be­steht von Sei­ten deut­scher Kom­mu­nen zu­neh­men­des In­ter­es­se an einer en­er­ge­ti­schen Dif­fe­ren­zie­rung von Miet­spie­geln. Das IWU hatte 2003 mit dem Miet­spie­gel Darm­stadt erst­mals eine fun­dier­te Me­tho­dik zum "öko­lo­gi­schen Miet­spie­gel" vor­ge­legt.

Ziele

Ziel des For­schungs­pro­jek­tes ist es, Hand­lungs­emp­feh­lun­gen für Kom­mu­nal­ver­wal­tun­gen, Ver­bän­de und Po­li­tik zur ver­stärk­ten Nut­zung von en­er­ge­ti­schen Differenzierungs­merk­malen in Miet­spie­geln zu geben.

Vor­ge­hen

Im Rah­men des Pro­jek­tes wer­den fol­gen­de in­halt­li­chen Punk­te be­ar­bei­tet und in einem Gut­ach­ten do­ku­men­tiert:

  • Problemstellung und Definitionen
  • Bestandsübersicht über die Verbreitung verschiedener energetischer Differenzierungsmerkmale in deutschen Mietspiegeln
  • Klärung methodischer Fragen zur Gebäudebeurteilung über Energiekennwerte oder Einzelmerkmale (dabei Entwicklung eines bauteilbasierten "Energiepunktesystems" zur Bestimmung der energetischen Qualität von Gebäuden im Rahmen einer Vermieterbefragung); Diskussion von methodischen Fragen zur Klassenbildung bei energetischen Merkmalen, zur Erhebung der Daten, zur Bildung von rein energetischen oder gemischten Mietpreisdeterminanten (z.B. "Gebäude modernisiert") und zur Art der Ausweisung im MIetspiegel
  • Analyse zum Thema Kostensenkungspotenziale bei den verschiedenen Typen energetischer Differenzierung
  • Bildung und Bewertung von Mietspiegeltypen
  • Interesse der Kommunen und Empfehlungen zu dessen Stärkung
  • Abschätzung der Wirkungen von energetisch differenzierten Mietspiegeln auf die Investitionsbereitschaft und den Wohnungsmarkt

Be­ar­bei­tungs­zeit­raum

2008 - 2010

Pro­jekt­team IWU

  • Dr. Jens Knissel, Dr. Christian von Malottki, Roland Alles

Auf­trag­ge­ber

  • Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen

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