Strategieanpassungen der hessischen Wohnungswirtschaft „in der Krise“

Ausgangslage

Die Wohnungswirtschaft verfügt über mehr als ein Drittel der Mietwohnungen in Deutschland und zugleich ist der Gebäudebereich für ca. 16 % der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich. So kommt der Wohnungswirtschaft eine zentrale Rolle für die Erreichung der Klima- bzw. Treibhausgasneutralität bis spätestens 2045 zu. Die Transformation setzt die konsequente Umsetzung von Effizienz- und Konsistenzmaßnahmen zur Emissionsreduktion voraus. Neben Klimaschutz und -anpassung besteht für die Wohnungswirtschaft zudem das nicht weniger drängende Erfordernis, weiterhin (mehr) bezahlbaren Wohnraum zu schaffen bzw. zu erhalten.
Denn die in den letzten Jahren insbesondere in städtischen Ballungsgebieten stark gestiegenen Mietpreise haben die Wohnkosten vieler Haushalte in die Höhe getrieben. Die gegenwärtige Situation ist außerdem gekennzeichnet durch eine sinkende Baunachfrage bei gleichzeitig hohen Kosten für Boden, Material und Personal im Wohnungsbau, was die Wohnraumversorgung weiter verschlechtert.

Angesichts dieser krisenbedingt veränderten Rahmenbedingungen stellt sich die Frage, ob die beiden Ziele Gebäudetransformation und Bereitstellung von (mehr) bezahlbarem Wohnraum womöglich konfligieren?

Ziele

In dem Forschungsprojekt sollen die Reaktionen der hessischen Wohnungswirtschaft auf die dargestellte Krisensituation explorativ untersucht, mögliche Strategieänderungen und Anpassungsmaßnahmen von Wohnungsunternehmen analysiert und weitergehende Unterstützungsbedarfe, insbesondere seitens der Bundes- und Landespolitik, erhoben werden. Ziel ist es, eine Übersicht und Einordnung von Strategieänderungen / Anpassungsmaßnahmen unter Berücksichtigung von Förderinstrumentarien / Unterstützungsbedarfen zu geben.

Forschungsleitend ist die übergeordnete Frage, inwiefern die hessische Wohnungswirtschaft „krisenbedingte“ Veränderungen vorgenommen hat, welche Gründe dafür bestehen und welche Auswirkungen auf die Emissionsminderungs- bzw. sozialen Ziele feststellbar sind. Dabei soll auch erforscht werden, welche Rolle die existierenden Förderprogramme und -instrumente bzw. politischen und rechtlichen Rahmensetzungen spielen.

Vorgehen

Zur Beantwortung dieser Fragen werden etwa 20 leitfadengestützte Experteninterviews mit hessischen Wohnungsunternehmen durchgeführt. Diese werden auf Basis einer hessenweit durchgeführten Recherche anhand von relevanten Rahmenbedingungen wie Rechtsform, Größe und geographische Lage ausgewählt. Die so gewonnenen Erkenntnisse werden durch Modellrechnungen zur Wirtschaftlichkeit von Modernisierungsmaßnahmen unter den Rahmenbedingungen „vor der Krise“ und „während der Krise“ komplettiert.

Forschungsleitend ist die übergeordnete Frage, inwiefern die hessische Wohnungswirtschaft „krisenbedingte“ Veränderungen vorgenommen hat, welche Gründe dafür bestehen und welche Auswirkungen auf die Emissionsminderungs- bzw. sozialen Ziele feststellbar sind. Dabei soll auch erforscht werden, welche Rolle die existierenden Förderprogramme und -instrumente bzw. politischen und rechtlichen Rahmensetzungen spielen.

Bearbeitungszeitraum

Februar 2024 - September 2025

Projektteam IWU

Kontakt

Nikolas Daub
06151 2904-44
n.daub(at)iwu(dot)de

Fördermittelgeber

  • Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen
    und ländlichen Raum

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