Erstellung eines qualifizierten Mietspiegels für die Stadt Darmstadt 2014
Ausgangslage
Die Stadt Darmstadt erstellt seit vielen Jahren einen qualifizierten Mietspiegel, seit 2001 den ersten energetischen Mietspiegel in Deutschland. Erstmals hat sich die Stadt Darmstadt für eine schriftliche Befragung entschieden. Ebenso wie die vorangegangenen Preisübersichten soll auch diesmal der Einfluss der energetischen Gebäudebeschaffenheit auf die Nettomiete überprüft werden. Damit ist die Möglichkeit gegeben, das vom IWU im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung entwickelte vereinfachte Verfahren zur Operationalisierung der energetischen Gebäudebeschaffenheit praktisch anzuwenden. Außerdem eröffnete die Umstellung auf schriftliche Interviews und die damit verbundene notwendige Reduzierung des Fragenprogramms auf die erfahrungsgemäß preisrelevanten und leicht zu erhebenden Wohnwertmerkmale zwangsläufig einen Gestaltungsfreiraum hinsichtlich der Tabellenstrukturen, der es erlaubt, u. a. einen auf Wohnungstypen basierenden Mietspiegel zu entwickeln.
Ziele
Erstellung eines qualifizierten Mietspiegels unter Einbeziehung einer indexbasierten energetischen Gebäudebewertung (Energiepunktesystem) auf der Grundlage eines zweistufigen Regressionsmodells mit ausstattungsspezifischen Zu-/Abschlägen, bezogen auf die wohnungstypenorientierten Basisnettomieten.
Vorgehen
Zur Erfassung der Wohnungs- und Vertragsmerkmale ist eine zweistufige schriftliche Mieterbefragung auf der Grundlage einer Stichprobe aus der Meldedatei vorgesehen. In der ersten Stufe werden 20.000 Haushalte angeschrieben, um die nicht mietspiegelrelevanten Fälle mittels eines Kontaktfragebogens auszufiltern. Die verbleibenden mietspiegelrelevanten Haushalte werden in der zweiten Stufe nunmehr zur Größe und Ausstattung der Wohnung sowie zur Höhe der Mietzahlungen befragt. Zur Erhebung der Gebäude- und energierelevanten Daten ist eine Vermieterbefragung derjenigen Fälle vorgesehen, für die ein Mieterbogen vorliegt. Soweit Daten zur Verkehrs- und Fluglärmbelastung vorliegen, werden diese ebenfalls in den Datensatz integriert.
Die energierelevanten Gebäudedaten wurden gleichermaßen bei den Mietern erfragt, um das unterschiedliche Wissen um energetische Qualität bei beiden Vertragsparteien im Vergleich analysieren zu können. Neben der für das IWU üblichen mietvertragsspezifischen Umrechnung von Teilinklusiv- in Nettomieten wird die Ableitung des vom IWU entwickelten Energiepunktesystems ein Schwerpunkt der vorbereitenden Analysen sein. Dem schließen sich die Regressionsanalysen zu Erstellung des zweiteiligen Mietspiegels an.
Bearbeitungszeitraum
2011 - 2014
Auftraggeber
- Stadt Darmstadt
Weitere Informationen
- Mietspiegel-Downloadseite der Stadt Darmstadt
- IWU-Forschungsschwerpunkt: Mietspiegel, Energie und Wohnungspreise
- Wir weisen darauf hin, dass Anwendungsberatung zu Mietspiegeln durch das IWU leider nicht möglich ist! Bei Fragen zum Mietspiegel wenden Sie sich bitte an die zuständige Kommune, die den Mietspiegel herausgibt (i. d. R. als PDF-Download).