Vom IWU erarbeitete qualifizierte Mietspiegel für Darmstadt und Frankfurt in Kraft getreten
Durchschnittsmieten erneut stark gestiegen
Ende Mai / Anfang Juni sind in Frankfurt und Darmstadt neue Mietspiegel in Kraft getreten. In beiden Fällen hat das IWU die zugrundeliegende repräsentative Befragung konzipiert und die Daten mithilfe einer Regressionsanalyse statistisch ausgewertet. In Frankfurt hat das Marktforschungsunternehmen IFAK die Befragung als Face-to-Face-Befragung der Mieterinnen und Mieter durchgeführt. In Darmstadt wurden Fragebögen schriftlich-postalisch versandt und eine Online-Beantwortung ermöglicht. Die Durchführung der Projekte wurde jeweils intensiv von einer Kommission begleitet, in der u. a. Vertreter der kommunalen Politik, der Verwaltung sowie von Mieter- und Vermieterverbänden vertreten waren.
Mithilfe des Mietspiegels können die Mietvertragsparteien überprüfen, wie hoch die ortsübliche Miete entsprechend der Entwicklung der Marktmieten für eine vergleichbare Wohnung ist. Vermieter dürfen die Miete höchstens bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete anheben und nach einem Mieterwechsel darf die neue Miete maximal 10 % über diesem Vergleichswert liegen. Somit ist der Mietspiegel als Grundlage für die Anwendung mietrechtlicher Regulierungsinstrumente wie die Neuvertragsmietpreisbremse etc. zu sehen.
In Frankfurt wurden knapp 3.500 Haushalte zu der von ihnen gemieteten Wohnung, ihrer Art, Größe, Ausstattung, Beschaffenheit und Lage einschließlich der energetischen Ausstattung und Beschaffenheit befragt und für mehr als 1.100 Wohnungen zusätzlich Daten von den Vermietern erhoben. In Darmstadt konnten auf Basis der Erhebung 1.503 auswertbare und mietspiegelrelevante Fragebogen gewonnen werden. Erstmals gingen in die aktuellen Berechnungen gemäß neuerer Rechtslage nicht nur die Mietabschlüsse und -erhöhungen der vergangenen vier, sondern die der letzten sechs Jahre ein.
Das Ergebnis der Erhebung zeigt, dass in beiden Großstädten die Durchschnittsmieten erneut stark gestiegen sind und die Durchschnittsmiete in Darmstadt mit 10,44 €/m² jetzt geringfügig höher als in Frankfurt mit 10,29 €/m² liegt. Aufgrund der unterschiedlichen Wohnungsmarktstrukturen lassen sich die Miethöhen aber nur bedingt vergleichen. Mit Hilfe der Regressionsanalyse werden statistisch signifikante, segmentspezifische Preisunterschiede identifiziert, die in den entsprechenden Mietspiegelbroschüren in Frankfurt und Darmstadt als Zu- und Abschläge ausgewiesen werden.
Bisher sind Frankfurt und Darmstadt die einzigen Städte in Hessen, die qualifizierte – also auf wissenschaftlichen Befragungen basierende – Mietspiegel veröffentlichen.
Ansprechpartner im IWU: Dr. Max-Christopher Krapp