EU-Richtlinie für mehr Effizienz bei Nichtwohngebäuden
Studie von Öko-Institut und IWU im Auftrag der
European Climate Foundation abgeschlossen
Um die Klimaziele der Europäischen Union und der einzelnen Mitgliedstaaten zu erreichen, müssen Gebäude in der EU bis 2050 emissionsfrei beheizt werden. Dies erfordert den Umstieg auf erneuerbare Energien und die Verbesserung der Energieeffizienz durch energetische Sanierungen. Im Dezember 2023 hat die EU die Überarbeitung der Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) verabschiedet, die erstmals „Energetische Mindesteffizienzstandards“ (“Minimum Energy Performance Standards”, kurz: MEPS) für bestehende Nichtwohngebäude einführt. Demnach müssen bis 2030 16 % der Nichtwohngebäude saniert werden, die am ineffizientesten beheizt werden – bis 2033 soll dieser Wert bei 26 % liegen.
Zu Nichtwohngebäuden zählen beispielsweise Schulen, Krankenhäuser, Büros oder Geschäfte. Die Nichtwohngebäude innerhalb der EU machen rund 30 % der gesamten Gebäudefläche in der EU aus und sind für circa 34 % des Endenergiebedarfs für Heizung und Warmwasser verantwortlich.
Ermittlung der Nichtwohngebäude im Bestand mit größtem Hebel für Klimaschutz
Die MEPS-Studie des hauptverantwortlichen Öko-Instituts und des IWU im Auftrag der European Climate Foundation untersuchte, wie MEPS in vielen Ländern und Regionen bereits umgesetzt werden und welche Vor- bzw. Nachteile die verschiedenen Implementierungen aufweisen. Zudem zeigt sie auf, welche konkreten Schritte die Mitgliedsstaaten in welcher Reihenfolge angehen sollten, um die EU-Richtlinie erfolgreich umzusetzen. Der Ansatz erlaubt in einem ersten Schritt die zielgenaue Sanierung der schlechtesten Gebäude („worst performing buildings“), d.h. der Gebäude, die am meisten von einer Sanierung profitieren und gleichzeitig den größten Hebel für den Klimaschutz im Bestand aufweisen.
„Werden zukünftige weitere Mindestanforderungen an die Gebäude klar festgelegt und kommuniziert, ist die für die Umsetzung wichtige Planungssicherheit für die Akteure im Bestand gewährleistet“, so IWU-Wissenschaftler Julian Bischof. In die gemeinsame Studie konnte das IWU seine Erfahrungen aus der Primärdatenerhebung für den deutschen Gebäudebestand an Nichtwohngebäuden und dessen Modellierung einbringen, ergänzt der Experte für energetische Gebäudebewertung.
Kontakt: Julian Bischof