PassivhausSozialPlus – erste Messergebnisse
Klimaschutz und soziale Belange im Einklang
Im Modellprojekt PassivhausSozialPlus wurden 42 geförderte Mietwohnungen für Menschen mit Zugangsschwierigkeiten zum Wohnungsmarkt geschaffen. Es umfasst ein Bestandsgebäude, das mit Passivhaus-Komponenten modernisiert wurde und einen Ersatzneubau im Passivhaus-Standard. Hocheffiziente energetische Standards wurden mit einem Abrechnungsmodell für Betriebskosten kombiniert, das Sparanreize für Strom und Wasser setzen soll. Für das modernisierte Bestandsgebäude, das seit Herbst 2019 vermietet ist, liegen nun Messergebnisse aus dem Intensivmonitoring des ersten Jahres vor:
- Der Fernwärmeverbrauch für Raumwärme (inkl. Verteilverluste) liegt mit 21,3 kWh/(m²·a) extrem niedrig. Dabei betrugen die durchschnittlichen Raumtemperaturen im Winter komfortable 22,0 Grad Celsius.
- Beim Warmwasserverbrauch wurde der Planungswert mit 20 Liter pro Person und Tag um 20 % unterschritten. Der gesamte Trinkwasserverbrauch lag mit 21,0 m³ pro Person und Jahr – ohne den Verbrauch für die Toilettenspülung – um 28 % unter dem entsprechenden mittleren Verbrauch in Deutschland.
- Der Haushaltsstromverbrauch war mit 22,0 kWh/(m²·a) in Anbetracht der hohen Personenbelegungsdichte im Gebäude sehr niedrig; er überstieg den Verbrauch, den der Stromspiegel Deutschlands für die niedrigste der sieben Verbrauchsklassen ausweist, um nur ca. 2 %. Vom Stromverbrauch des Gebäudes (Haushaltsstrom und Betriebsstrom) konnten durch die Photovoltaikanlage in Verbindung mit einem Batteriespeicher ca. 40 % durch Sonnenenergie gedeckt werden.
Die Messungen im Gebäude werden bis Sommer 2022 fortgesetzt.
Kontakt: Marc Großklos