Die soziale Dimension des nachhaltigen Bauens
Sie erscheint noch immer weitgehend als eine diffuse Kategorie unterschiedlicher sozialer Anliegen, die nicht die drängende Brisanz der ökologischen und ökonomischen, insbesondere der energetischen, Problemstellungen beim Bauen aufzuweisen haben. Dass gesellschaftliche Stabilität, sozialer Frieden, die uneingeschränkte Ausschöpfung der Sozialressourcen und ein demokratisch legitimiertes Institutionensystem die allgemeinen Lebensverhältnisse ebenso bestimmen wie eine intakte Umwelt liegt auf der Hand. Die Frage ist nur: was hat dies mit nachhaltigem Bauen zu tun? In einer Studie hat das IWU es unternommen, zur Klärung dieser Frage beizutragen und praktische Hinweise für die Planung zu geben.
Für die Aktualisierung des „Leifadens Nachhaltiges Bauen“ des Bundebauministeriums von 2001 war das IWU beauftragt worden, Indikatoren für sozial nachhaltiges Bauen zu erarbeiten und daraus eine Prüfliste zu entwickeln, um auch die soziale Nachhaltigkeit von Gebäuden zahlenmäßig bewerten zu können. Die Studie war 2005 fertiggestellt aber nicht veröffentlicht worden. Weitere Erörterungen im Bauministerium und insbesondere des „Runden Tischs Nachhaltiges Bauen“ hatten zur Entwicklung eines komplexen Bewertungssystems für nachhaltiges Bauen in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit geführt, das in den aktualisierten Leitfaden übernommen wurde (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude / BNB). Für eine separate Prüfliste sozialer Indikatoren des nachhaltigen Bauens gab es damit keinen Bedarf mehr, die Veröffentlichung der Studie wurde zurückgestellt. Die mit der Studie erarbeiteten wissenschaftlichen Grundlagen sind jedoch nach wie vor relevant, eine vergleichbare Arbeit wurde seitdem nicht mehr veröffentlicht. Die Studie wurde daher um einen Nachtrag zur Entwicklung der Bemühungen um nachhaltigen Bauens seit der Fertigstellung 2005 und einer Analyse der Berücksichtigung sozialer Aspekte im BNB ergänzt und steht nun auf der Homepage des IWU zur Verfügung.