IWU-Haus Vorreiter im Klimaschutz
Betrieb nach energetischer Sanierung optimiert
Das vor rund acht Jahren sanierte Institutsgebäude in Darmstadt hat nach wie vor Vorbildfunktion in Sachen Ressourcenschonung. Dies belegt eine von der Forschungseinrichtung als Eigenprojekt durchgeführte Monitoring-Studie, die Ende 2019 veröffentlicht wurde. Die Messdaten zeigen, dass durch die Sanierung mit passivhaustauglichen Komponenten der Energieverbrauch des Verwaltungsbaus (Baujahr 1962) für Wärmeerzeugung um 83 % und Strom um 73 % im Vergleich zu den Werten vor der Sanierung reduziert werden konnte. Um ca. 80 % konnten die Treibhausgas-Emissionen vermindert werden. Die Details sind dem Endbericht „IWU-Haus - Monitoring & Betriebsoptimierung“ auf der Projektseite
Betriebsoptimierung des IWU-Hauses
zu entnehmen.
Zudem stellten die IWU-Experten durch Auswertung der Messdaten und eine Nutzerbefragung fest, dass durch weitere energetische Sanierungsmaßnahmen am Gebäude wie z. B. die Optimierung des Wärmeschutzes im Sommer, eine sommerliche Nachtlüftung sowie eine passive Serverkühlung ganz ohne Klimaanlage ein ausgezeichnetes sommerliches Raumklima erreicht wird.
Durch die Sanierung mit Passivhauskomponenten wurden die Treibhausgas-Emissionen des IWU-Gebäudes deutlich reduziert. © IWU
Weiterhin ergab die Studie, dass der bei der Planung festgelegte Zielwert des Heizwärmebedarfs (Nutzwärme) von 25 kWh/m²a nicht erzielt werden konnte. Die Hauptursache dafür sind die messtechnisch erfassten hohen Innenraumtemperaturen in den Büroräumen, die durchschnittlich ca. 2,5 Kelvin über der in den Berechnungen angesetzten Raumsolltemperatur von 20 °C liegen. Die hohen Werte sind v. a. auf die schlecht regelbare Heizwärmezufuhr (ungewollte Wärmeverluste der nicht sanierten Heizwärmeverteilung) und die Komfortwünsche der Nutzer zurückzuführen.