Infomail aus der Energieforschung des IWU
Darmstadt, den 06.12.2022
Neues aus der Energieforschung
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Als Reaktion auf die starken Heizkostenanstiege hat die Bundesregierung verschiedene Entlastungspakete auf den Weg gebracht, von denen auch die privaten Haushalte profitieren. Aktuell wird die Einführung einer „Gaspreisbremse“ diskutiert. Bisher gibt es aber noch kein Verfahren, mit dem die Höhe der Entlastungen an der finanziellen Leistungsfähigkeit der Haushalte ausgerichtet werden könnte.

Das IWU stellt in einem aktuellen Bericht ein solches neues Instrument vor. Für die Höhe der Entlastungszahlungen ist vor allem die Einkommenssituation des Haushalts ausschlaggebend. Diese wird an der Höhe der Einkommensteuer bemessen. Es sind Pauschalzahlungen auf Grundlage des für die Beheizung verwendeten Haupt-Energieträgers und des Gebäude-Wärmeschutzes vorgesehen. Eine Energiepreissubvention findet nicht statt, so dass der Anreiz für Energieeinsparungen erhalten bleibt.

Die Einzelheiten des neuen Konzepts sind im Zwischenbericht des vom Land Hessen geförderten Forschungsvorhabens „Modellrechnungen Heizkostenanstieg“ nachzulesen.

Diefenbach, Nikolaus; Cischinsky, Holger (2022). Konzept für ein einkommensabhängiges Transfersystem zur Entlastung der Privathaushalte von steigenden Heizkosten. Darmstadt: Institut Wohnen und Umwelt. ISBN 978-3-941140-75-2.

Der zunehmend spürbare Klimawandel stellt die Kommunen vor neue Herausforderungen. Anpassungsmaßnahmen sind in vielen Bereichen wie etwa in der kommunalen Land- und Wasserwirtschaft, der Stadtplanung oder im Grünflächen- und Liegenschaftsmanagement erforderlich.

Zusammen mit der Technischen Universität Darmstadt hat das IWU den Stand kommunaler Klimaanpassungspolitiken in Hessen erhoben und untersucht, wie ihre Verbreitung und Diffusion unterstützt werden kann. Dazu führten die Forschungspartner u.a. eine schriftliche Befragung durch, an der sich über die Hälfte der hessischen Städte und Gemeinden beteiligt haben. Mit 25 Kommunen wurden vertiefende Interviews geführt.

Die Ergebnisse der von der Fritz Thyssen Stiftung geförderten Untersuchung fasst ein Bericht zusammen, der nun zum Download zur Verfügung steht. Dargestellt werden die Motivationen, Handlungsfelder und Vorgehensweisen der hessischen Kommunen bei der Klimaanpassung, aber auch die Hemmnisse, die sie bei der Entwicklung und Umsetzung von Klimaanpassungspolitiken behindern. Darüber hinaus werden unterstützende Faktoren wie Förderprogramme, Informationsangebote des Bundes und des Landes Hessen sowie die Vernetzung und der Erfahrungsaustausch mit anderen Kommunen beleuchtet. Aus den Ergebnissen werden Optionen für eine bessere Unterstützung der hessischen Kommunen in der Klimaanpassung abgeleitet.

In der Quartiersplanung bestehen häufig große Unsicherheiten über die Vor- und Nachteile innovativer Konzepte. Deshalb hat das IWU zusammen mit der TU Darmstadt ein digitales Bewertungswerkzeug für Quartierskonzepte entwickelt, das die Akteure in der Quartiersplanung dabei unterstützt, mögliche Varianten für eine energetische Modernisierung bereits früh zu erkennen und zu beurteilen.

Das Tool steht in Form einer Excel-Mappe zur Verfügung. Die Dateneingabe findet über die Auswahl eines passenden „Typquartiers“ und diverser Gebäude- und Versorgungsparameter statt. Es können bis zu vier verschiedene Sanierungsvarianten gewählt werden.

Zur Bewertung der Varianten weist das Tool sieben energetische, ökologische und ökonomische Indikatoren aus. Dazu gehören – jeweils pro Nutzfläche – der Jahresendenergiebedarf des Quartiers, die jährlichen Treibhausgasemissionen sowie die Investitionskosten und der Barwert der Lebenszykluskosten.

Das Planungstool ist eines der Ergebnisse des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Projekts E4Q.

Im Gebäudebestand ist die verstärkte Einführung von Wärmepumpen aus Klimaschutzgründen notwendig, kann aber bei hohen Wärmeverbräuchen auch eine Herausforderung darstellen.

Deshalb verfolgt das Forschungsprojekt „Wärmepumpen-Praxis im hessischen Wohngebäudebestand“ das Ziel, aufgrund von Erfahrungen aus realisierten Vorhaben mit Wärmepumpen praxisnahe Empfehlungen für den Wärmepumpeneinsatz im Gebäudebestand zu erarbeiten.

Für dieses Projekt werden Wohngebäude jeder Größe gesucht, die vor dem Jahr 1995 errichtet wurden, un- oder teilsaniert sind und (teilweise oder vollständig) mit einer Wärmepumpe beheizt werden. Die Wärmepumpe sollte nicht älter als 3-4 Jahre sein.

Bischof, Julian; Duffy, Aidan (2022). Life-cycle assessment of non-domestic building stocks: A meta-analysis of current modelling methods. In: Renewable and Sustainable Energy Reviews, 153. DOI 10.1016/j.rser.2021.111743

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Hacke, Ulrike; Renz, Ina (2022). Herausforderungen der Erfassung von Energienutzungsverhalten und Rebound-Effekten bei Raumwärme im Mietwohnbereich. Erfahrungen aus dem BMBF-Projekt KOSMA. In: Umweltpsychologie: Reboundeffekte, 25. Jg. Heft 1, 106-126. ISSN: 1434-3304

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